Neben den tollen Menschen stand dann aber doch noch was
anderes auf der Agenda: Pizza, Pizza, Pizza und auf jeden Fall Pizza. Um meine
Forschung besser durchführen zu können, musste aber erst ein größerer Ofen her.
Mein kleines Powerhaus hatte mir bisher zwar immer gute Dienste geleistet, erfüllte
aber nicht meinen Anspruch in Sachen Hitzeverteilung. Für Pizza Napoletana ist dieser
Brennofen noch immer im Einsatz, aber auch nur noch hierfür. Also ab zu meinem
Ofenbauer Fulvio der mal wieder fantastische Arbeit geleistet hat. Vielen Dank
nochmal hierfür.
Und wenn ich schon mal in der Gegend bin, nehme ich doch
gleich Mehl von meiner Lieblingsmühle Molino Denti mit. Mit einem Mix aus Händen,
Füßen, Italienisch, Englisch, Spanisch und vergessenen Passwörtern hatte es
auch dieses Mal wieder super geklappt. Weil im Kofferraum noch immer Platz war –
und ich in Parma – durfte Parmigiano Reggiano nicht fehlen. Die üblichen
Verdächtigen wie Meeressalz, Tomaten, Prosciutto und Salami wurden auch mit an
Bord genommen. Um den Platz möglichst effektiv zu nutzen, wurde auch der Ofen
befüllt – erstaunlich, was da alles reinpasst.
Die Rückfahrt sollte über Alpenpassstraßen führen – Spaß muss
ja schließlich sein. Also natürlich gleich geschaut, welche besondere Pizzeria
sich da ansteuern lässt um wenigstens ein bisschen was zu arbeiten. Vor Jahren
hatte ich von dem Style „Scrocchiarella“ gehört und auch schon 2 oder 3
Testsessions in diese Richtung durchgeführt. Jetzt war es aber an der Zeit, den
Mann zu treffen, der diesen Style quasi im Nachnamen trägt: Denis Lovatel in
seiner Pizzeria da Ezio. Ein interessanter und offener Mensch mit dem es mir
eine Freude war sich austauschen zu können. Seine Pizza ist der Inbegriff von
knusprig und Zurückhaltung. Der Boden ist geschmacklich dezent um die ebenfalls
zarten Geschmäcker seiner ungewöhnlichen Toppings bestehend aus z.B.
Alpenblüten und Alpensalat nicht zu verdecken. Es herrscht ein schöner Kontrast
aus cremig (e.g. Burrata), knackig (Salat) und knusprig (Boden).
Da ich die Passstraßen gern für mich allein hab, ging es gleich in der Früh weiter. Zufällig führte der Weg noch an Asiago vorbei, wo es dann ebenfalls, oh Zufall, ein Food Festival gab. Ja, ich mag meinen Kofferraum 😀 – besonders als dann ein weiteres Dorffest mit Käserei am Weg auftauchte. Nie hätte ich gedacht, dass ich eines Tages mein heiß geliebtes Schnittlauch Butterbrot völlig freiwillig ohne Schnittlauch esse würde. Und, dass ich mich beim Ricotta essen auf der Alm wiederfinde samt aller Gerüche war auch ein Erlebnis für sich. Traumhaft.